Wie geht es nach dem Fasten weiter?

Es erreichte mich über Instagram die Frage, ob ich einen Tipp hätte, wie man am besten nach dem Fasten weiter macht. Für diese Frage war ich sehr dankbar, denn mir ging genau dieses Thema erst die Tage durch den Kopf und es ist so immens wichtig!

Meine erste Antwort war, dass das etwas komplexer sei.  Warum? Darauf möchte ich hier eine Antwort geben.

Zuallererst haben wir unter Umständen nicht alle das gleiche Ziel, das wir mit dem Fasten verbinden.

Aus meiner Erfahrung heraus gibt es folgende Hauptmotive und zwar genau in dieser Reihenfolge:

  • der Wunsch, kurzfristig etwas Gewicht zu verlieren
  • der Wunsch nach einer nachhaltig gesünderen Lebensweise, dazu gehören neben Veränderung der Essgewohnheiten und/oder der Ernährungsweise allgemein, oft der Versuch, weniger Alkohol zu trinken oder mit dem Rauchen aufzuhören.
  • der Wunsch, sich und seinem Körper bewusst etwas Gutes zu, hier konkret: mit Basenfasten zu entsäuern.

Wie realistisch ist das?

Hier stellt sich wiederum die Frage nach Deinem Motiv, bzw. nach Deinem Ziel. In meinem Email-Kurs “Basenfasten leicht gemacht” benenne ich es als “ein starkes Warum”.

Was ist damit gemeint? Gewohnheiten verändern zu wollen, die wir uns in der Regel über Jahre und Jahrzehnte angeeignet haben, spricht auf jeden Fall für viel Selbstreflexion und einhergehend damit die Erkenntnis, dass zukünftig etwas anders laufen muss oder soll.

Der Grund hierfür mag sehr individuell sein.

Die Art und Weise, wie sich eine Gewohnheit in unser Gehirn “eingebrannt” hat, ist dabei ein Schlüssel für ein erfolgreiches Gelingen.

Ein kleines Beispiel:

Stell’ Dir eine Wiese vor, die kaum jemand betreten hat. Du möchtest z.B. von einem Weg über diese Wiese zu einem Waldstück gelangen. Das Gras auf dieser Wiese ist im Moment in etwa kniehoch, doch Du bahnst Dir Deinen Weg.

Tags drauf kommst Du wieder, der Weg gestern war so schön, dass Du ihn wieder gehst. Du kannst sogar noch ein wenig erkennen, wo Du entlang gegangen bist und schlägst ihn also wieder ein.

So geht das noch ein paar Tage, Wochen und Monate, vielleicht auch Jahre.

Was denkst Du, wie sieht der Bereich auf dieser  Wiese innerhalb kürzester Zeit aus?

Richtig! Es ist ein deutlich erkennbarer Weg entstanden.

Dies ist nun natürlich nur eine Metapher. Der Weg über diese Wiese stellt unsere Gewohnheiten dar. Wir wiederholen sie immer und immer wieder. Somit bahnt sich in unserem Gehirn im wahrsten Sinne des Wortes ein Weg. Für unser Gehirn bedeutet das Sicherheit: sobald wir diesen Weg einschlagen, weiß unser Gehirn, wie das Ergebnis aussieht. Egal, ob das erst einmal gut oder schlecht ist für uns. Mit diesem bekannten Weg spart unser Gehirn Ressourcen, es droht (vermeintlich) keine Gefahr.

Übersetzt auf unsere Ernährung könnte das ganz einfach bedeuten:

Ich komme gestresst/ frustriert von der Arbeit nach Hause und stürze mich erst einmal auf den Kühlschrank und greife zu etwas, das mein Belohnungssystem anspricht (das ist der vorweg beschriebene Weg über die Wiese 😉 )

Ob es Süßigkeiten sind, Fastfood, das Feierabendbier, a Glaserl Prosecco oder was und in welchen Mengen auch immer. Völlig egal. Es ist der Weg über die platt getrampelte Wiese 😉

Verstanden. Was kann ich nun tun?

Der erste Schritt zur Veränderung hier ist, Dir die Momente bewusst zu machen, wie und wann Du auf diese oder ähnliche Weise handelst. Ich denke, Dein persönliches Muster hierzu kennst Du wahrscheinlich, bewusst oder unbewusst bereits jetzt.

In jedem Fall ist es hierfür hilfreich, ein kleines Notiz- oder Tagebuch zu führen. Hier müssen keine langen Romane aufgelistet sein. Notiere Dir Eckdaten pro Tag wie:

  • wie ging es mir heute
  • was habe ich wann gegessen (sei ehrlich zu Dir!!!)
  • hatte ich genug Zeit für Pausen für mich?
  • hatte ich genug Zeit, mich um mein Essen zu kümmern?

Wenn Du das über den Zeitraum einer für Dich typischen Woche führst, erkennst Du wahrscheinlich schnell ein Muster. Vermutlich treten Deine Muster, die Du loswerden möchtest, immer in Situationen auf, in denen Du z.B. unglücklich oder gestresst bist.

Wie geht man nun mit solchen Verhaltensmustern um?

Zuallererst die “gute” Nachricht: mit diesem Thema stehst Du definitiv nicht alleine da!

Das dürfte DER Grund schlechthin sein, warum wir gute Vorsätze zu Neujahrsbeginn wie auch Veränderungen in unserem Verhalten (egal in welchem Bereich) generell schwer fallen und wir immer wieder in alte Muster zurück verfallen.

Die Lösung

Frage Dich bitte zu allererst: Warum möchte ich etwas verändern? Es geht hier nicht um die Kilos, die Du verlieren möchtest, das ist in erster Linie erst einmal eine Zahl. Welches Gefühl, welches Bild von Dir selbst steht hinter diesem Veränderungswunsch? Welcher Mensch bist Du, wenn Du das geschafft hast?

Hast Du dieses Bild, mit dem Gefühl, dann bist Du Deiner wahren Intention schon sehr nahe und hast ein Ziel, für das es sich lohnt, etwas zu verändern.

Und dann braucht es noch einen guten Weg. Dieser sollte in Bezug auf Deine Ernährung und Dein Leben im allgemeinen beinhalten:

  • Essen soll richtig gut schmecken, es ist etwas Sinnliches! Und das Ganze bitte ohne Reue! Ausnahmen dürfen und sollen auch drin sein!
  • Einen für Dich passenden Weg finden, genug Zeit für Dich zu haben und auch ggf. bewusst etwas für Dich tun zu können. Damit sind auch Pausen gemeint.

In meinen Fasten- wie auch Yogakursen spielt das eine wichtige Rolle.

Hier liegt übrigens die Gemeinsamkeit zwischen Fasten und Yoga:  Achtsamkeit

Achtsamkeit in dem, was ich tue, wie ich es tue, wie ich mich ernähre und vor allem mit was ich mich ernähre.

Wir leben in einer Zeit mit sehr vielen Veränderungen, Umbrüchen aber vor allem mit extrem vielen Impulsen von außen. Ein Segen, dass wir extrem viel “wegfiltern” und doch ist es noch mehr als genug.

Brauchst Du Unterstützung innerhalb einer Gruppe, dann schau doch bei meinen Kursterminen vorbei, ob etwas für Dich dabei ist. Der nächste Fastenkurs startet im September.

Hier findest Du die aktuellen Termine

Sollten sich für Dich Fragen ergeben haben, melde Dich gerne unter info@yoga-erding.de

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